Sonntag, 7. April 2013

[Rezension] Indigosommer




                                                                         
Titel: Indigosommer
Autor: Antje Babendererde
Verlag: Arena
ISBN: 978-3-401-06335-5
Jahr: 2009
Seiten: 355 Seiten

Leseprobe: hier

Zitat: "Wie gerne hätte ich jetzt Fotos gemacht. Doch Großvater Tormar hatte mir gesagt, dass es Momente gibt, die man nicht mit der Kamera zerstören darf. Und das war so ein Moment." (S.190)

Erster Satz: This place sucks, it's full of savages, forget about the tomahawk, watch out for a flying beer bottle or a piece of water logged drift wood.




INHALT



Ein einsamer Strand am Pazifik, ein Ozean ohne Grenzen, ein Ort voller Magie. Das ist La Push für die Austauschschülerin Smilla, die gemeinsam mit ihren Freunden im Indianerreservat ihr Camp aufschlägt. Doch warum begegnet Conrad, einer der Einheimischen, der Surferclique so feindselig? Was verbergen Alec und Josh, die schon im Jahr zuvor an diesem Strand gezeltet haben? Durch eine schicksalhafte Begegnung lernt Smilla den schwer durchschaubaren Conrad von einer ganz anderen Seite kennen und verliebt sich in ihn. Als das offensichtlich wird, kippt die Stimmung in der Clique schlagartig und Smilla muss erfahren, was letzten Sommer an diesem Strand geschehen ist.



EIGENE MEINUNG


"Indigosommer" ist eines der Indianer-Bücher von Antje Babendererde. Auch in diesem gibts es wieder sehr viele Geheimnisse, die Atmosphäre ist ein bisschen magisch. 
Sie schafft es sehr gut, über Indianer zu informieren und ihre Mythen in die Geschichte einzugliedern. Das finde ich sehr gut, da man dadurch gut das Interesse von Jugendlichen am Thema Indianer wecken kann.

Ich bin lange vor "Indigosommer " zurückgeschreckt, da es in La Push spielt, einem Indianerreservat, das man durch gewisse Vampirgeschichten zur Genüge kennt. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin versucht, die Aufmerksamkeit um Bis(s) auszunutzen und mehr Leser zu bekommen. Beim Lesen des Buches fand ich die eingebauten Twilight-Klischees nervig, ich hätte gut auf sie verzichten können. Aber andererseits hat Babendererde hier auch die Auswirkungen, die Twilight auf die dort lebenden Menschen hatte, gut beschrieben. Kreischende Teenie-Fans, etc. Gleichzeitig hat sie z.B. auch die Werwolf-Legende richtiggestellt und man hat mehr über die Quileute erfahren als in vier Twilight-Büchern. Unter dem Gesichtspunkt gefällt es mir sehr gut, dass sie La Push als Szenerie gewählt hat.

Smilla ist ein sehr sympathischer Hauptcharakter, in den ich mich sehr gut hineinversetzen konnte. Ihr Hobby Fotographie passt sehr gut zu ihr und der Geschichte.
Conrad ist anfangs der undurchschaubare, hasserfüllte Indianer, damit ein bisschen DAS Klischee des Indianers in Babendererdes Büchern. Zumindest am Anfang sind die männlichen indianischen Hauptcharaktere immer die mit dem größten Hass gegen die Weißen, das ist bis jetzt in allen Büchern, die ich von der Autorin gelesen habe, der Fall gewesen. Auch hat es mich irritiert, dass Conrad den Weißen plötzlich so schnell verzeiht, nachdem er ein Jahr lang beinahe blind vor Wut war.
Die Beziehung zwischen Smilla und Conrad wird langsam entwickelt und sehr realistisch beschrieben, die Gedanken, die sich die beiden über einander machen, und die Zweifel, die sie haben, sind gut nachvollziehbar.
Die Surferclique ist realistisch dargestellt, sowohl im Gesamten als auch jeder einzelne hat seine Schwächen, Träume und entwickelt sich weiter.

Durch das ganze Buch hindurch wird eine gewisse Spannung gehalten, in der ersten Hälfte wird diese größtenteils durch Geheimnisse und Mysterien gefüttert, bis sich dann ungefähr in der Mitte viel auflöst und eine Achterbahn der Gefühle für unsere beiden Protagonisten beginnt, die spannend bis zur letzten Seite bleibt und viele unerwartete Wendungen enthält.

Der Erzählstil Babendererdes ist fesselnd, obwohl mich nach Lesen des dritten Buchs die klischeehafte Hassliebe zwischen Weißen und Indianern nervte, aber so sieht die Realität aus in den USA, warum sollte sie es nicht so beschreiben und immer wieder darauf hinweisen? Mittlerweile kann ich das ehrlich gesagt aber nicht mehr lesen, ich war begeistert von "Libellensommer" und liebe es noch immer, aber bereits "Rain Song" hat mich einige Nerven gekostet und ich fand, dass Indigosommer nicht sehr weit vom Thema abwich, auch wenn immer andere Aspekte und Stämme der Indianer beleuchtet werden und das Ganze wirklich Charme hat. 
Gleichzeitig fasziniert mich die Art und Weise, in der Babendererde von Indianern erzählt.



COVER & GESTALTUNG

Das Cover ist relativ schlecht gehalten, in dem charakteristischen hellblau der Indianerbücher von Babendererde. Man sieht das Meer und eine riesige Welle, was gut zum Thema Surfen und ingesamt auch sehr gut zu den Geschehnissen im Buch passt.



EMPFEHLUNG

Dieses Buch eignet sich perfekt, um Jugendlichen die Native Americans näher zu bringen und ihr Interesse zu wecken. Alle, die Einsteigerlektüre über Indianer an sich oder die Bis(s)- Fans sind und mehr über ihr geliebtes Forks/La Push erfahren wollen, werden den Kauf dieses Buches nicht bereuen.



BEWERTUNG

"Indigosommer" ist ein schöner Indianerroman, der Elemente des Surfens und der indianischen Kultur miteinander verbindet.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...