Titel: Nieundewig
Originaltitel: The Fox Inheritance
Autor: Mary E. Pearson
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3-596-85475-2
Jahr: 2011
Seiten: 382 Seiten
Leseprobe: hier
Zitat: "Nur Gedanken, die nichts ausrichten konnten. Nur Bewusstsein. [...] Ich redete mir ein, dass ich uns irgendwann, irgendwie hier rausholen würde. Darauf hoffte ich. Aber die Dunkelheit kriecht überall hin, bis auch die Hoffnung so schwarz ist wie jeder andere Gedanke von dir" (S. 20)
Erster Satz: Mein Hände schließen sich um den Vorhang und winden ihn zu einem dicken Seil.
INHALT
260 Jahre lang hat Locke seine ganz persönliche Hölle erlebt. Er war als körperloses Bewusstsein in absoluter Dunkelheit gefangen. Allein Kara an seiner Seite zu haben, ihre Gedanken hören zu können, hat ihn davor bewahrt, verrückt zu werden. Als er und Kara in ihren neuen Körpern erwachen, gilt sein erster Gedanke Jenna. Doch hat seine Seele wirklich unbeschadet überlebt? Und warum hat Jenna in all den Jahren nie versucht, sie zu retten?
Locke und Kara wurden von Dr Gatsbro, einem Arzt und Wissenschaftler "erschaffen". Er hält die beiden eingesperrt und benutzt sie als Vorführmodelle. Kara schmiedet Pläne, um auszubrechen und kann letztendlich auch Locke zur Flucht überreden.
Eine atemberaubende Flucht beginnt. Einmal entkommen, ist Kara entschlossen, sich an Jenna zu rächen, weil sie die Freunde verraten und ihrem Schicksal überlassen hat. Jenna soll leiden - doch kann Locke das zulassen?
EIGENE MEINUNG
Nieundewig ist eine Fortsetzung von Zweiunddieselbe, die allerdings nicht an den Vorgänger anknüpfen konnte. Ich kann selbst nicht genau sagen wieso, aber der Fantasy beziehungsweise Sci-Fi Anteil wurde mir irgendwie zu groß. Eigentlich ironisch, da ich dieses Genre sehr gerne lese, aber ...
Beim ersten Lesen der Inhaltsangabe war ich geschockt. Wer den ersten Teil gelesen hat, weiß , wovon ich spreche. Es passte auf den ersten Blick einfach nicht zusammen, aber zum Glück wird das wieso und warum innerhalb der ersten 50 Seiten erklärt. ;)
Ehrlich gesagt war ich auch ziemlich enttäuscht von den Charakteren, da der erste Teil sehr tolle Persönlichkeiten bereithielt. Das fehlte hier aber.
Locke ist ein sehr netter, sympathischer Charakter, der aber kaum eine eigene Meinung zu haben scheint. Kara ist es, die ihn zur Flucht überredet, er selbst scheint sich mit der Situation im Hause des Professors abgefunden zu haben. Auch seine Selbstzweifel, ob er menschlich ist, sind irgendwie nicht wirklich überzeugend.
Kara ist voller Wut auf Jenna und denkt nur an Rache. Sie verhält sich sehr berechnend und ist äußerst hinterhältig. Obwohl Locke die letzten 260 Jahre mit Kara verbracht hat, ist er immer noch zu naiv, um dies zu erkennen und dementsprechend zu handeln, d.h. sie aufzuhalten.
Einziger Lichtschimmer ist der Bot Dot, der für einen Computergesteuerten Roboter eine unglaubliche Tiefe und Sympathie beweist.
Da dieses Buch mindestens 260 Jahre in der Zukunft spielt, bin ich davon ausgegangen, dass die Autorin auch einen dystopischen Entwurf unserer Welt bereithält. Das tut sie auch, allerdings ist diese nicht sehr genau beschrieben und es fiel mir schwer, mich in diese Welt hineinzuversetzen. Auch die Paktlosen, wie die Rebellen genannt werden, werden vernachlässigt, wodurch die Autorin großes Potenzial verspielt hat, vor allem da mehrere Haupcharaktere zu den Paktlosen gehören oder auf jeden Fall mit ihnen arbeiten. Daraus hätte sie definitiv mehr machen können.
In diesem Teil ist das Erzähltempo deutlich höher und es ist spannender, doch leider leidet darunter die Tiefe des Buches. Mochte ich Zweiunddieselbe gerade dafür, dass Fragen aufgeworfen wurden und der Leser zum Nachdenken veranlasst wurde, rückt dies in den Hintergrund und die Autorin legt den Schwerpunkt auf die Spannung.
Der Höhepunkt und die Wendung der Geschichte kam für mich etwas überraschend, war aber auch nicht sehr nachvollziehbar. Ich habe die Zusammenhänge und Beweggründe besonders von Kara nicht verstanden.
Das Ende war relativ versöhnlich und offen, was mir wieder sehr gut gefiel.
Beim ersten Lesen der Inhaltsangabe war ich geschockt. Wer den ersten Teil gelesen hat, weiß , wovon ich spreche. Es passte auf den ersten Blick einfach nicht zusammen, aber zum Glück wird das wieso und warum innerhalb der ersten 50 Seiten erklärt. ;)
Ehrlich gesagt war ich auch ziemlich enttäuscht von den Charakteren, da der erste Teil sehr tolle Persönlichkeiten bereithielt. Das fehlte hier aber.
Locke ist ein sehr netter, sympathischer Charakter, der aber kaum eine eigene Meinung zu haben scheint. Kara ist es, die ihn zur Flucht überredet, er selbst scheint sich mit der Situation im Hause des Professors abgefunden zu haben. Auch seine Selbstzweifel, ob er menschlich ist, sind irgendwie nicht wirklich überzeugend.
Kara ist voller Wut auf Jenna und denkt nur an Rache. Sie verhält sich sehr berechnend und ist äußerst hinterhältig. Obwohl Locke die letzten 260 Jahre mit Kara verbracht hat, ist er immer noch zu naiv, um dies zu erkennen und dementsprechend zu handeln, d.h. sie aufzuhalten.
Einziger Lichtschimmer ist der Bot Dot, der für einen Computergesteuerten Roboter eine unglaubliche Tiefe und Sympathie beweist.
Da dieses Buch mindestens 260 Jahre in der Zukunft spielt, bin ich davon ausgegangen, dass die Autorin auch einen dystopischen Entwurf unserer Welt bereithält. Das tut sie auch, allerdings ist diese nicht sehr genau beschrieben und es fiel mir schwer, mich in diese Welt hineinzuversetzen. Auch die Paktlosen, wie die Rebellen genannt werden, werden vernachlässigt, wodurch die Autorin großes Potenzial verspielt hat, vor allem da mehrere Haupcharaktere zu den Paktlosen gehören oder auf jeden Fall mit ihnen arbeiten. Daraus hätte sie definitiv mehr machen können.
In diesem Teil ist das Erzähltempo deutlich höher und es ist spannender, doch leider leidet darunter die Tiefe des Buches. Mochte ich Zweiunddieselbe gerade dafür, dass Fragen aufgeworfen wurden und der Leser zum Nachdenken veranlasst wurde, rückt dies in den Hintergrund und die Autorin legt den Schwerpunkt auf die Spannung.
Der Höhepunkt und die Wendung der Geschichte kam für mich etwas überraschend, war aber auch nicht sehr nachvollziehbar. Ich habe die Zusammenhänge und Beweggründe besonders von Kara nicht verstanden.
Das Ende war relativ versöhnlich und offen, was mir wieder sehr gut gefiel.
COVER & GESTALTUNG
Das Cover gefällt mir wieder sehr gut, es ist ähnlich gestaltet wie das von Zweiunddieselbe, das Motiv der Hand und des Schmetterlings zieht sich hier wie ein roter Faden durch die Cover und sind das Symbol von BioPerfect/BioGel.
BEWERTUNG
Nieundewig ist eine schwache Fortsetzung von Zweiunddieselbe, die definitiv mehr Spannung bereithält, der es aber an Tiefe und zeitweise auch Logik mangelt. Nach einem grandiosen ersten Teil hatte ich auf jeden Fall besseres erwartet.
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