Titel: Elysion
Autor: Thomas Elbel
Verlag: Piper
ISBN: 9783492268813
Jahr: 2013
Seiten: 468 Seiten
Preis: 9,99€
Leseprobe: hier
Zitat: "Was war Freiheit wert, wenn sie als Freiheit verstanden wurde, seinen Nächsten für ein paar Dollar und ein Häuflein Lebensmittel über den Haufen schießen zu können? Wie konnte man jemals wieder einer Menschheit vertrauen, deren Mitglieder bereit waren, die Kinder ihrer Nachbarn zu entführen und wie Vieh zu lagern, nur um ihren Hunger zu stillen?" (S. 137)
Erster Satz: Das Unterholz wurde immer dichter.
INHALT
Das Jahr 2135: Um ihr Überleben in einer verwaisten Metropole zu sichern, dealt die siebzehnjährige Cooper Kleinschmidt mit der Droge Teer, die ihren Usern außergewöhnliche Kräfte verleiht. Doch dies mach Cooper unweigerlich zu einer Mörderin, denn Teer kann nur durch die Tötung eines Malach gewonnen werden, jener gottgleichen Wesen, die über außergewöhnliche Kräfte verfügen und im "Elysion" außerhalb der alten Städte leben. Als Cooper auf ihrer Jagd nach Teer auf einen Malach trifft, der ihr eine geheimnisvolle Botschaft übermittelt, beginnt für sie eine Reise durch eine zerstörte, gefährliche Welt, in der eine falsche Entscheidung das Ende bedeuten kann. (Quelle: Klappentext)
EIGENE MEINUNG
Nach "Asylon" ist "Elysion" der zweite Fantasy-Roman von Thomas Elbel.
Ich nehme schonmal vorweg, dass für mich "Elysion" neben "Dark Canopy" von Jennifer Benkau einer der besten Dystopien ist, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Es ist unglaublich spannend, ziemlich blutig und brutal und bis auf ein, zwei Feinheiten am Ende durchgehend total logisch.
Thomas Elbels Entwurf unserer Zukunft gefällt mir sehr gut. Während die USA in einem Bürgerkrieg unterzugehen drohen, erscheinen plötzlich sogenannte Malachs, gruselig aussehende Wesen ohne Haut, die unglaubliche Kräfte und Fähigkeiten haben. Sie unterwerfen die Menschen, die im Wald wohnen und bringen ihnen Frieden, solange sie gehorchen. Schon bald verbreitet sich die Meinung, es wären von Gott geschickte Engel, die Frieden bringen sollen. Dazu passt auch sehr gut das Rückencover, auf das in großen grünen Lettern "Die Götter sind gekommen, um die Welt zu retten ... doch wer rettet die Welt vor den Göttern?" geschrieben steht. Es erinnerte mich ein wenig an die griechische Mythologie und die "Göttlich"-Reihe von Josephine Angelini, womit dieses Buch aber überhaupt nichts gemeinsam hat.
Doch die Menschen, die in der Stadt geblieben sind, wollen sich nicht ergeben. Viele Plünderergruppen durchziehen die Stadt, immer auf der Suche nach Nahrung und allem anderen wertvollem.
Ich finde diese Idee sehr interessant, die Gesellschaft hat sich in zwei Hälften geteilt und doch haben sich beide Seiten in Richtung Mittelalter zurückentwickelt.
Sehr gut gefiel mir auch die Einbindung der Religion in das Geschehen. Glaube und Angst sind seit jeher Mittel zur Macht & Unterdrückung des Volkes und ich fand es herrlich, wie der Religionsanführer selbst, der auch hier zu Wort kommt, seine Untertanen für ihre Blindheit und Gläubigkeit verachtet. Als nicht-grade-Freund der Kirche hat mich das äußerst amüsiert..^^
Der Leser wird ohne lange Erklärungen direkt mitten ins Geschehen geworfen, weswegen ich am Anfang leichte Orientierungsprobleme hatte. Auch der ständige Sichtwechsel war am Anfang sehr irritierend. Doch nach kurzer Zeit konnte ich mich zurechtfinden und war begeistert, dass der Autor aus so vielen Sichtweisen erzählt, auch wenn der Hauptfokus auf Cooper gerichtet bleibt.
Die neue Welt wird aus vielen verschiedenen Blickwinkeln geschildert und alles setzt sich nach und nach wie ein Puzzle zusammen. Daher bekommt man als Leser sehr viele verschiedene Meinungen zu dem System und einen tollen Gesamtüberblick. Das finde ich sehr gut, da die Geschichte sich nicht nur auf die Hauptperson fokussiert, sondern wirklich übergreifend erzählt.
Diese vielen verschiedenen Handlungsstränge werden im Verlauf des Buches unaufhaltsam zusammengeführt, sodass man das ganze Buch hindurch weiß, irgendwann werden die alle aufeinandertreffen und es wird knallen. Der Weg dahin aber war bereits so grauenhaft, tödlich, brutal und spannend, dass ich mich ständig fragte: Wie will der das noch überbieten? Und jedes Mal wurde ich von Neuem überrascht.
Die Charaktere waren allesamt sehr gut ausgearbeitet und sehr überzeugend. Kaum jemand ist hier das, was er zu sein scheint und die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt immer mehr. So kämpft eine Truppe von Landplünderern gegen die Malachim, für eine gute Sache, sind dabei aber unnötig grausam und brutal. Der Pontifex will den Menschen Frieden bringen und vor sich selbst beschützen, bringt dabei aber zuhauf Menschen um. Diese Ambivalenz hat mich unglaublich fasziniert.
Im Laufe des Buches gab es viele wissenschaftliche Erklärungen für verschieden Phänomene und ich war verblüfft, wie logisch und leicht verständnisvoll sie waren.
Das epische Finale, auf das der Leser das Buch hindurch verbereitet wird, ist genau das: episch. Ich hatte erst die Befürchtung, dass das Finale spannungsmäßig bereits so aufgeblasen wurde, dass es letztendlich in sich zusammensinken und gar nicht mehr so groß werden würde, aber ich wurde eines Besseren belehrt.
Kurz vor Ende gibt es noch eine sehr überraschende Wende, die ziemlich viel des vorher Gelesenen auf den Kopf stellt. Leider geht sie aber ein wenig in der Spannung des Finales unter und ist nicht hundertprozentig logisch, wie ich finde.
Das Ende gefiel mir gut, auch wenn es ein, zwei minimale Sachen gibt, die ich nicht ganz überzeugend finde. Auf jeden Fall war ich zufrieden mit dem Ende, zumal es einen fiesen Epilog gibt, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt.
Laut Autor hängt dies vom Erfolg des Buches und dem Verlag ab, aber er würde gerne eine Fortsetzung schreiben.
Worauf ich unbedingt noch hinweisen will, ist, dass dieses Buch wirklich sehr brutal und blutig ist, es ist NICHTS für zartbesaitete Menschen, die Menschen hier sterben wie die Fliegen ^^
Ich nehme schonmal vorweg, dass für mich "Elysion" neben "Dark Canopy" von Jennifer Benkau einer der besten Dystopien ist, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Es ist unglaublich spannend, ziemlich blutig und brutal und bis auf ein, zwei Feinheiten am Ende durchgehend total logisch.
Thomas Elbels Entwurf unserer Zukunft gefällt mir sehr gut. Während die USA in einem Bürgerkrieg unterzugehen drohen, erscheinen plötzlich sogenannte Malachs, gruselig aussehende Wesen ohne Haut, die unglaubliche Kräfte und Fähigkeiten haben. Sie unterwerfen die Menschen, die im Wald wohnen und bringen ihnen Frieden, solange sie gehorchen. Schon bald verbreitet sich die Meinung, es wären von Gott geschickte Engel, die Frieden bringen sollen. Dazu passt auch sehr gut das Rückencover, auf das in großen grünen Lettern "Die Götter sind gekommen, um die Welt zu retten ... doch wer rettet die Welt vor den Göttern?" geschrieben steht. Es erinnerte mich ein wenig an die griechische Mythologie und die "Göttlich"-Reihe von Josephine Angelini, womit dieses Buch aber überhaupt nichts gemeinsam hat.
Doch die Menschen, die in der Stadt geblieben sind, wollen sich nicht ergeben. Viele Plünderergruppen durchziehen die Stadt, immer auf der Suche nach Nahrung und allem anderen wertvollem.
Ich finde diese Idee sehr interessant, die Gesellschaft hat sich in zwei Hälften geteilt und doch haben sich beide Seiten in Richtung Mittelalter zurückentwickelt.
Sehr gut gefiel mir auch die Einbindung der Religion in das Geschehen. Glaube und Angst sind seit jeher Mittel zur Macht & Unterdrückung des Volkes und ich fand es herrlich, wie der Religionsanführer selbst, der auch hier zu Wort kommt, seine Untertanen für ihre Blindheit und Gläubigkeit verachtet. Als nicht-grade-Freund der Kirche hat mich das äußerst amüsiert..^^
Der Leser wird ohne lange Erklärungen direkt mitten ins Geschehen geworfen, weswegen ich am Anfang leichte Orientierungsprobleme hatte. Auch der ständige Sichtwechsel war am Anfang sehr irritierend. Doch nach kurzer Zeit konnte ich mich zurechtfinden und war begeistert, dass der Autor aus so vielen Sichtweisen erzählt, auch wenn der Hauptfokus auf Cooper gerichtet bleibt.
Die neue Welt wird aus vielen verschiedenen Blickwinkeln geschildert und alles setzt sich nach und nach wie ein Puzzle zusammen. Daher bekommt man als Leser sehr viele verschiedene Meinungen zu dem System und einen tollen Gesamtüberblick. Das finde ich sehr gut, da die Geschichte sich nicht nur auf die Hauptperson fokussiert, sondern wirklich übergreifend erzählt.
Diese vielen verschiedenen Handlungsstränge werden im Verlauf des Buches unaufhaltsam zusammengeführt, sodass man das ganze Buch hindurch weiß, irgendwann werden die alle aufeinandertreffen und es wird knallen. Der Weg dahin aber war bereits so grauenhaft, tödlich, brutal und spannend, dass ich mich ständig fragte: Wie will der das noch überbieten? Und jedes Mal wurde ich von Neuem überrascht.
Die Charaktere waren allesamt sehr gut ausgearbeitet und sehr überzeugend. Kaum jemand ist hier das, was er zu sein scheint und die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt immer mehr. So kämpft eine Truppe von Landplünderern gegen die Malachim, für eine gute Sache, sind dabei aber unnötig grausam und brutal. Der Pontifex will den Menschen Frieden bringen und vor sich selbst beschützen, bringt dabei aber zuhauf Menschen um. Diese Ambivalenz hat mich unglaublich fasziniert.
Im Laufe des Buches gab es viele wissenschaftliche Erklärungen für verschieden Phänomene und ich war verblüfft, wie logisch und leicht verständnisvoll sie waren.
Das epische Finale, auf das der Leser das Buch hindurch verbereitet wird, ist genau das: episch. Ich hatte erst die Befürchtung, dass das Finale spannungsmäßig bereits so aufgeblasen wurde, dass es letztendlich in sich zusammensinken und gar nicht mehr so groß werden würde, aber ich wurde eines Besseren belehrt.
Kurz vor Ende gibt es noch eine sehr überraschende Wende, die ziemlich viel des vorher Gelesenen auf den Kopf stellt. Leider geht sie aber ein wenig in der Spannung des Finales unter und ist nicht hundertprozentig logisch, wie ich finde.
Das Ende gefiel mir gut, auch wenn es ein, zwei minimale Sachen gibt, die ich nicht ganz überzeugend finde. Auf jeden Fall war ich zufrieden mit dem Ende, zumal es einen fiesen Epilog gibt, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt.
Laut Autor hängt dies vom Erfolg des Buches und dem Verlag ab, aber er würde gerne eine Fortsetzung schreiben.
Worauf ich unbedingt noch hinweisen will, ist, dass dieses Buch wirklich sehr brutal und blutig ist, es ist NICHTS für zartbesaitete Menschen, die Menschen hier sterben wie die Fliegen ^^
COVER & GESTALTUNG
Das Cover ist sehr schlicht gehalten, hat aber gerade deswegen meine Aufmerksamkeit geweckt. Das grüne Symbol unter der Überschrift soll glaube ich die Malachim darstellen, ein Mensch mit Flügeln, das Engelbild der Menschen, wenn man aber genauer hinsieht, erkennt man, dass die untere Hälfte der Flügel einer Messerschneide ähnelt. Sehr geschickt gemacht, wie ich finde.
FAZIT
Elysion ist eine der besten Dystopien, die ich bisher gelesen habe, es ist unglaublich spannend, sehr gut durchdacht und sehr vielschichtig mit starken Charakteren. Trotz minimaler Logikfehler am Ende bin ich restlos begeistert.
EMPFEHLUNG
Ich kann dieses Buch allen, die Dystopien mögen und auch allen anderen, die Spannung und eine vielschichtige Geschichte haben wollen, ans Herz legen. Zartbesaitete Menschen, die keine expliziten Gewaltszene mögen, sollten lieber die Finger von diesem Buch lassen.
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