Montag, 20. Mai 2013

[Rezension] Wie der Vater so der Tod




Titel: Wie der Vater so der Tod                                        
Originaltitel: What She Left Behind
Autor: Tracy Bilen
Genre: Thriller
Verlag: ivi
ISBN: 9783492702829
Jahr: 2012
Seiten: 278 Seiten
Preis: 14,99 € , eBook: 11,99 €

Leseprobe: hier


Zitat: "Und mein dummes, dummes Herz wird nie aufhören, dich zu lieben."


Erster Satz: Ich habe manchmal diesen Traum, dass ich in einer riesigen Schüssel Haferbrei ertrinke.




INHALT


Sie liebt ihn. Sie fürchtet ihn. Sie darf nicht vor ihm fliehen.

Verzweifelt wartet die 16-jährige Sara am vereinbarten Treffpunkt auf ihre Mutter. Es sollte der Start in ein neues Leben werden, weit weg von ihrem gewalttätigen Vater, der seit dem Selbstmord ihres Bruders mehr und mehr den Bezug zur Realität verliert. Aber Sara wartet vergebens – ihre Mutter taucht nicht auf. Zu gerne würde sie ihrem Vater glauben, der behauptet, sie musste überraschend geschäftlich verreisen. Doch Sara ahnt, dass die Wahrheit anders aussieht. Sie beschleicht der schreckliche Verdacht, dass ihr Vater mit dem Verschwinden ihrer Mutter etwas zu tun haben könnte. Die neue Liebe zu ihrem Mitschüler Alex gibt ihr die Kraft, sich der Realität zu stellen. Doch ihre Ermittlungen bringen sie in Lebensgefahr ...



 

DIE AUTORIN                                 

Tracy Bilen studierte an der Sorbonne in Paris und unterrichtete Englisch in Strasbourg in Frankreich. Heute ist sie Französisch- und Spanischlehrerin an einer High School in Michigan. Dort lebt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern. "Wie der Vater so der Tod" ist ihr erster Roman. (Quelle: Klappentext)






MEINE MEINUNG


"Wie der Vater so der Tod" ist der Debütroman der Autorin Tracy Bilen.
Es ist ein Thriller, der sich sehr flüssig lesen lässt und wirklich spannend ist. Einmal in die Hand genommen, hat man Probleme, das Buch wieder zur Seite zu legen.

Anders als in vielen anderen Thrillern, die mit psychotischen Serienkillern und viel Blutvergießen daherkommen, ist dieser noch vergleichsweise harmlos. Der Gewalttätige ist der Vater, die Geschehnisse regelrecht alltäglich. Doch genau dahinter verbirgt sich das Grauen. Es ist die Banalität und Normalität des Alltags, der unbeirrt weitergeht, während die Welt der Protagonistin vollkommen auf den Kopf gestellt wird, die den Reiz und Horror dieses Buches ausmachen.

Die Charaktere konnten mich größtenteils überzeugen. Vor allem die Protagonistin Sara war mir sehr sympathisch und kam authentisch rüber. Alex, in den sie sich verliebt, entpuppt sich trotz "Bad Boy-Image" in der Schule als sehr netter Junge, weshalb ich ihn direkt ins Herz geschlossen habe. Gleichzeitig ist er aber auch so verständnisvoll und geduldig, dass es teilweise schon ziemlich unrealistisch anmutet. Über Zach erfährt man leider nicht sehr viel, er bleibt relativ blass. Alles in allem hat der Leser hier mit drei authentischen und liebenswerten Hauptcharakteren zu tun.
Nicht ganz so liebenswert, aber dafür umso überzeugender ist Saras Vater, dem man die Rolle des psychopathischen Gewalttätigen problemlos abnimmt.

Sehr aufschlussreich sind die Schreibstunden in der Schule, in denen Sara frei über verschiedenste Themen wie zum Beispiel "Eine Person, die ich bewundere" und "Campen" schreiben muss. So erfährt man als Leser viel über Saras Vergangenheit und die Geschichte ihrer Familie. Nach und nach wird hier das Porträt einer zerrütteten Familie gezeichnet, die unter den Veränderungen des Vaters schleichend kaputtgeht.

Nachdem Sara sich anfänglich noch versucht einzureden, dass ihre Mutter wirklich nur auf Geschäftsreise ist, wird ihr nach einigen Nachforschungen klar, dass dies nicht der Fall ist. Daraufhin beginnt sie, fieberhaft nach dem Verbleib ihrer Mutter zu suchen. Dabei kommt ihre Zerissenheit zwischen der Hoffnung, dass ihre Mutter frei ist und sie noch abholen wird und der Befürchtung, dass sie entweder gefangen oder tot ist, sehr glaubhaft rüber.
Leider ist nicht ganz klar, wieso Sara nicht einfach die Polizei oder die Behörden alarmiert hat, als offensichtlich ist, dass ihre Mutter verschwunden ist. Ihre Begründung scheint mir relativ unüberzeugend.

Saras Spurensuche endet in einem unerwarteten Finale, das einen erschreckend realistischen und auch bewegenden Abschluss dieses Buches darstellt. Das Ende ist einem Jugendbuch angemessen und gefiel mir sehr gut.



COVER & GESTALTUNG

Das Cover ist ein echter Eyecatcher. In der Buchhandlung würde ich auf jeden Fall stehen bleiben und das Buch in die Hand nehmen. Der Kontrast zwischen schwarz und gelb gefällt mir sehr gut, es sind Warnfarben. Ehrlich gesagt habe ich ein Faible für den Boden, auf dem das Mädchen kniet. Er sieht so trocken und aufgebrochen aus, sehr faszinierend.



FAZIT

Alles in allem lässt sich sagen, dass Tracy Bilen mit "Wie der Vater so der Tod" nicht nur ein spannender Thriller, sondern auch ein beeindruckendes Familienportrait gelungen ist. Dazu noch ein Schuss Teenagerromanze - die glücklicherweise ohne jeglichen Kitsch auskommt - und das Leserherz freut sich, auch wenn sich ein, zwei Logikfehler eingeschlichen haben. 4,5 von 5 Sternen!





Mein herzlichster Dank geht an lovelybooks und den Piper-Verlag für die Bereitsstellung des Leseexemplars und die Teilnahme an einer tollen Leserunde.

2 Kommentare:

  1. Sehr schöne Rezension ;) Die Meinung zur Gestaltung würde ich nur nächstes Mal eher an den Anfang und nicht so mitten in den Text über den Inhalt machen.
    Weil beim Fazit beziehst du dich ja nicht aufs Cover, you know?

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    1. Stimmt :)
      wenn ich jetzt so drüber nachdenke, macht das echt keinen Sinn..
      hab aber noch nie vorher drüber nachgedacht :D

      Danke ;)*

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